Serbische Justiz ermittelt in Telekom-Affäre
In Belgrad sind nun Ermittlungen in der Affäre rund um den Verkauf der Telekom Serbia [TS] eingeleitet worden.
Diese war vor sechs Jahren vom Regime Slobodan Milosevic an die Telecom Italia [TI] sowie den griechischen Netzbetreiber OTE veräußert worden.
Das Geschäft soll Dank beträchtlicher Schmiergelder an ausländische Vermittler zustande gekommen sein.
Justizminister Vladan Batic erklärte, dass es sich bei diesem größten Geschäftserfolg von Milosevic um den größten Betrug des 20. Jahrhunderts in Serbien handeln dürfte.
Strafanzeige eingereicht
Inzwischen sei auch eine Strafanzeige eingereicht worden, so der Justizminister. Um wen es sich handelt, präzisierte er allerdings nicht.

Auch andere Staaten beteiligt
Die Telekom Serbia wurde im Frühjahr 1997 an die TI-Tochter Stet - 29 Prozent der Aktien - und die griechische OTE - 20 Prozent der Aktien - zum Preis von 750 Mio. Euro verkauft.
Batic erklärte, dass Banken aus Italien, Großbritannien, Griechenland, Deutschland und Zypern an dem Geschäft beteiligt waren. Deshalb habe er auch Rechtshilfe von den Justizministerien der betroffenen Staaten beantragt.
Eine italienische Parlamentskommission untersucht indes schon seit längerer Zeit die serbische Telekom-Affäre.
TI-Anteil-Rückkauf für 120 Mio. Euro
Die serbische Regierung hatte im Dezember 2002 beschlossen, den Anteil des italienischen Geschäftspartners zum Preis von 120 Mio. Euro zurückzukaufen. Seit Ende Juni ist die Telekom Serbia nun wieder zu 80 Prozent in Besitz der serbischen Post.
